Die Hanfpflanze gilt mit ihren vielfältigen Eigenschaften als pharmakologisches Kraftwerk. Einer ihrer Wirkstoffe ist Cannabidiol – oft abgekürzt als CBD. Es steht unter anderem im Ruf, Krämpfe zu lösen, das Gemüt zu beruhigen oder den Schlaf zu fördern. Verarbeitet wird es bisher vor allem in Nahrungsergänzungsmitteln aller Art oder Kosmetika wie Shampoo und Hautcremes. Anders als THC hat es jedoch keinerlei berauschenden Effekt. Doch was wissen die Menschen über das Cannabinoid? Wer konsumiert es bereits? Und wer interessiert sich potentiell dafür?
Eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Sanity Group gibt hier Aufschluss. Befragt wurden 1004 Personen aller Geschlechter im Zeitraum vom 24.November bis zum 1. Dezember 2021.
Was ist CBD: Wenig Wissen, viel Neugier
Zuvorderst: Tatsächlich hielten mit 45 Prozent fast die Hälfte der Befragten CBD für eine berauschende Substanz. Lediglich 33 Prozent wussten, dass der Wirkstoff keine psychodelischen Erlebnisse herbeiführen kann.
Eine relative Minderheit hatte bereits eigene Erfahrung mit CBD-Produkten. Das beliebteste war hierbei Öl, bzw. Kapseln: 14 Prozent der Befragten hatten sie schon einmal eingenommen. Mit 27 Prozent konnten sich aber mehr als ein Viertel vorstellen, in Zukunft auf solche Produkte zurückzugreifen. Kosmetik- und Pflegeartikel mit CBD-Anteil hatten mit zwölf Prozent bereits mehr als jeder Zehnte vorher ausprobiert. Die Darreichungsform, die sich für „Unerfahrene“ am interessantesten anhört scheint aber Tee: Ganze 28 Prozent wären in dieser Gruppe offen dafür, ein Tässchen davon zu kosten. Lediglich zwölf Prozent hatten dies jedoch bereits getan. Im Kosmetikschrank hätten es immerhin gerne 23 Prozent. Blüten würden 15 Prozent testen – aber erst neun Prozent hatten sie schon ausprobiert. E-Zigaretten mit dem Wirkstoff hatten bereits acht Prozent konsumiert – und zehn Prozent interessierten sich grundsätzlich dafür. Nahrungsergänzungsmittel mit CBD klingen wiederum für 18 Prozent spannend – schon mal im Regal hatten sie aber erst sieben Prozent. Das Schlusslicht bilden Tierprodukte, wie z. B. Hunde-Entspannungs-Snacks. Insgesamt lässt sich festhalten: Das Interesse an CBD-Produkten scheint grundsätzlich deutlich höher als der bisherige Konsum.
Wirkspektrum von Cannabidiol: Was ist bekannt?
Am bekanntesten war die mögliche schmerzlindernde Wirkung von CBD – bei 36 Prozent der Befragten. 49 Prozent hielten eine solche aber für möglich. 32 Prozent wussten, dass CBD entspannend sein kann, und 27 Prozent stuften es als beruhigende Substanz ein. Der entkrampfende Effekt, den Cannabidiol haben kann, war lediglich 23 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen bekannt, aber ganze 56 Prozent konnten ihn sich sehr gut vorstellen. Dass das Phyto-Cannabinoid sich positiv auf einen guten Schlaf auswirken könnte, hielten 48 Prozent für eine Option – nur 22 Prozent wussten dass es zu diesem Zweck auch im Einsatz ist. Für mehr als die Hälfte der Befragten wäre es naheliegend, dass sich CBD als angstlösend erweisen könnte. 21 Prozent war es als Wirkstoff für derlei Indikationen schon geläufig. Als Entzündungshemmer kannten immerhin noch 16 Prozent der Befragten den Wirkstoff. Das Schlusslicht bildet die Hanf-Essenz als Diät-Produkt: Acht Prozent wussten, dass es als Appetitzügler verwendet werden kann.
Mehr als ein Drittel würden Beschwerden mit CBD behandeln
Gänzlich ablehnend standen CBD nur neun Prozent der Befragten gegenüber: Obwohl sie an Beschwerden leiden, die der Wirkstoff lindern könnte, würden sie darauf nicht zurückgreifen. Ein knappes Viertel könnte sich in einem solchen Fall aber vorstellen, Cannabidiol eine Chance zu geben. Bewusst und aktiv nutzten bisher lediglich sechs Prozent der 1 004 Befragten den Wirkstoff gegen ihre Beschwerden. 13 Prozent gaben an, dass sie es aber nutzen würden wenn solch ein Fall einträte. 24 Prozent leiden aktuell an Beschwerden, die der Wirkstoff lindern könnte und können sich die Nutzung in Zukunft auch gut vorstellen. Mit zusammen genommen 37 Prozent würden also mehr als ein Drittel der Befragten CBD testen, wenn entsprechende Unpässlichkeiten aufträten. Insgesamt lässt sich sagen, dass Menschen, die bereits gesundheitsbedingt Cannabis konsumiert hatten, schon vorher deutlich häufiger Kontakt zu dem Wirkstoff hatten: 38 Prozent dieser Gruppe hatten schon einmal Öl oder Kapseln ausprobiert, 32 Prozent Tees und 30 Prozent andere Nahrungsergänzungsmittel. 20 Prozent hatten vor der Umfrage CBD-E-Zigaretten genossen.
Fazit:
- Das Interesse an Cannabidiol übertrifft den aktuellen Konsum – doch es gibt noch viel Aufklärungsarbeit und wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit zu leisten, damit Menschen den Wirkstoff und seine Potenziale korrekt einordnen können.
- Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen auf Cannabis zurückgreifen mussten, haben mehr Erfahrung mit CBD.
- 37 Prozent der Befragten wären offen für CBD-Produkte, wenn sie entsprechende Beschwerden hätten.
Hier mehr über die Geschichte und den Einsatz von CBD erfahren.
FAQ
Welche Formen von CBD gibt es?
CBD wird sowohl organisch als auch synthetisch hergestellt. Es wird als Vollspektrum- und Breitspektrum-Öl oder als Isolat angeboten und ist in verschiedensten Produkten enthalten: von kosmetischen Artikeln bis hin zu Arzneimitteln.
Wie wirkt CBD?
CBD wird nachgesagt, dass es u. a. schmerzlindernde, entzündungshemmende oder entkrampfende Effekte haben kann. Es wirkt grundsätzlich über die körpereigenen Endocannabinoid-Rezeptoren, die überall im Körper sitzen.
Beitragsbild: Unsplash.com