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Sanity Group

Sanity Group bringt erste Cannabisfachgeschäfte als Teil wissenschaftlicher Modellprojekte nach Deutschland

Bei der heutigen Pressekonferenz in Frankfurt unterzeichnete Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl gemeinsam mit Dr. Artur Schroers, Leiter des Drogenreferats, eine Absichtserklärung zur Durchführung des Modellprojekts. Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay und Sozialdezernentin Sylvia Bruns unterschrieben ein entsprechendes Dokument während eines Pressetermins in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Die wissenschaftliche Leitung der großflächig angelegten Cannabis-Pilotstudie übernehmen Frau Prof. Dr. med. Kirsten Müller-Vahl, geschäftsführende
Oberärztin der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie an der Medizinischen Hochschule Hannover, sowie Herr Prof. Dr. Heino Stöver, Professor für Suchttherapie und Sozialmanagement in der Suchthilfe an der Frankfurt University of Applied Sciences. Die medizinische Studienbegleitung sowie das angebundene Hilfesystem bei Konsumproblemen stehen unter der Leitung von Dr. med. Thomas Peschel, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Gründer der bundesweit größten Diamorphin-Ambulanz Patrida.

Das Verkaufsstellenkonzept des Projekts wurde von der Sanity Group entwickelt, die für die Eröffnung und den Betrieb der Fachgeschäfte in beiden Städten verantwortlich sein wird. „Der heutige Tag ist ein absoluter Meilenstein. Wir freuen uns sehr, unsere Expertise und Erfahrung in der Konzeptionierung sowie der operativen Durchführung dieses Pilotprojektes einbringen zu dürfen und damit in Deutschland Pionierarbeit zu leisten“, so Finn Hänsel, Gründer und Geschäftsführer der Sanity Group. Der Gesundheitsschutz von Konsument:innen stelle eines der zentralen Ziele der deutschen Cannabis-Teillegalisierung dar, für die in erster Linie die Ausdünnung des illegalen Marktes essenziell sei, so
Hänsel weiter. „Um Konsument:innen den Bezug von sicherem Cannabis aus kontrollierter Herkunft zu ermöglichen und damit den Schwarzmarkt nachhaltig zu bekämpfen, reichen Eigenanbau und Cannabisclubs nicht aus. Umso erfreulicher, dass Großstädte wie Frankfurt und Hannover hier nun vorangehen und mithilfe wissenschaftlicher Studien die notwendigen Weichen für die Erreichung der Legalisierungsziele stellen.“

Stichprobenanalyse zeigt: „Straßencannabis“ oftmals stark verunreinigt
Wie essenziell die Eindämmung des illegalen Cannabismarktes für den Gesundheitsschutz ist, zeigte erst kürzlich eine Laboranalyse von Schwarzmarktcannabis aus 30 deutschen Städten, darunter auch Frankfurt und Hannover. Im Rahmen der Erhebung wurde stichprobenartig untersucht, welche nicht-cannabinoiden Verbindungen in Straßencannabis enthalten sind. Das Ergebnis: Mehr als zwei Drittel aller getesteten Proben wiesen Spuren toxischer Pestizide auf, rund ein Drittel war mit Haarspray „gestreckt“. Darüber hinaus konnten Spuren verschiedener Drogen wie Kokain und MDMA festgestellt werden. Erkenntnisse, die die dringende Notwendigkeit von sauberem Cannabis aus kommerziellen Lieferketten, zum Beispiel in Modellprojekten, erneut unterstreichen, so Finn Hänsel: „Ein kontrollierter Zugang zu sicheren Produkten ist für den Gesundheitsschutz von Konsument:innen schlichtweg unumgänglich.“ Inwieweit lizenzierte Fachgeschäfte für Cannabisprodukte hierfür ein zielführender Weg sein können, soll besagte Studie nun untersuchen. 

Wissenschaftliche Beobachtung auf fünf Jahre angelegt
Das Modellprojekt soll volljährigen Studienteilnehmenden, die einen regelmäßigen Wohnsitz in den Städten Frankfurt beziehungsweise Hannover haben sowie entsprechende gesundheitliche Voraussetzungen erfüllen, einen legalen Zugang zu Cannabisprodukten an mehreren Verkaufsstellen in den jeweiligen Städten ermöglichen. Verpflichtend ist hierfür eine regelmäßige Teilnahme an wissenschaftlichen Befragungen und damit einer aktiven Mitwirkung an der Studie. Die Weitergabe gekaufter Produkte an Dritte führt zu sofortigem Ausschluss. Neben der Vergleichbarkeit der Daten aus den beiden Städten wird im Rahmen der Studie zusätzlich eine Kontrollgruppe eingesetzt, die sich aus Mitgliedern des Cannabis Social Club Hannover e. V. zusammensetzt. 

Um sicherzustellen, dass nur Studienteilnehmende in den Verkaufsstellen einkaufen können, erhalten diese einen pseudonymisierten Teilnehmendenausweis, über den – durch das Verkaufspersonal digital ausgelesen – nachvollziehbar ist, welche Produkte und Mengen in welcher Verkaufsstelle bereits erworben wurden. Ermöglicht wird dies durch einen QR-Code auf den Produktverpackungen. So wird sichergestellt, dass sich die Abgabemenge auf die gesetzlich zulässige Menge beschränkt.

Aufklärung zu „Safer Use“: Vermittlung von Konsumkompetenz als zentrale Säule 
Um in den Verkaufsstellen eine niederschwellige Interventionsmöglichkeit zu schaffen, soll das Fachpersonal den Studienteilnehmenden sowohl bei Fragen zur Verfügung stehen als auch bei Auffälligkeiten im Konsumverhalten das Gespräch suchen. Damit kann ein Übergang in angeschlossene Beratungsangebote ermöglicht werden, bevor es zu potenziell schädlichen Abhängigkeitsmustern kommt. Die zentral verwendete Software des Schweizer Unternehmens
Cannavigia, die die Verkaufsmengen sowie die vollständige Lieferkette dokumentiert, ermöglicht dabei eine individuelle Datenauswertung der Konsummuster. Um Studienteilnehmende bereits von Anfang an für einen bewussten und reflektierten Cannabiskonsum zu sensibilisieren, ist zudem eine regelmäßige Durchführung von Konsumkompetenz-Workshops und weiteren Informationsveranstaltungen geplant. 

 KCanWV: Beschluss zu Forschungsprojekten in Modellregionen weiterhin offen 
Unabhängig von der geplanten zweiten Säule des Cannabisgesetzes (CanG), innerhalb derer Modellregionen mit Fachgeschäften Realität werden sollten, liegt seit April 2024 ein Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) für eine Verordnung vor, die die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) als zuständige Behörde für Forschungsvorhaben zu nicht-medizinischen Zwecken festlegt. In Kraft getreten ist die
sogenannte „Konsumcannabis-Wissenschafts-Zuständigkeitsverordnung“ (KCanWV) jedoch noch nicht. „Das bremst dringend benötigte Forschungsprojekte zum kontrollierten Verkauf natürlich stark aus“, kritisiert Hänsel. Wie dieser funktionieren kann, zeigen Pilotversuche in unmittelbarer Nachbarschaft bereits: „Dank unseres Schweizer Pilotprojektes Grashaus Projects, das wir Ende 2023 gemeinsam mit dem Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung erfolgreich angestoßen haben, stehen wir in den Startlöchern, um auch in Frankfurt und Hannover Teil zu einer
wissenschaftlich fundierten Umsetzung der Cannabislegalisierung beizutragen.” 

 

 

Über die Sanity Group

Die Sanity Group hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensqualität von Menschen durch den sinnvollen Einsatz von Cannabinoiden und die Nutzung des Endocannabinoidsystems zu verbessern. Im Fokus stehen dabei Arzneimittel und Consumer Goods auf Cannabinoidbasis. Um das volle Potenzial von Cannabis nutzbar zu machen, investiert die Sanity Group in die Grundlagenforschung der Cannabispflanze und ihrer Wirkstoffe sowie in spezifische Anwendungsbereiche. Zur Sanity Group, die 2018 in Berlin gegründet wurde, gehören u. a. Vayamed und avaay Medical (Medizinalcannabis), vaay (Lifestyle) und Grashaus Projects (Genusscannabis Pilotversuch Schweiz). Darüber hinaus ist die Sanity Group auch am Fertigarzneimittelunternehmen Endosane Pharmaceuticals beteiligt. Bei Frankfurt am Main betreibt die Sanity Group zudem einen Logistik- und Verarbeitungsstandort für pharmazeutische Cannabinoiderzeugnisse. Mehr Informationen unter sanitygroup.com/presse.

Pressekontakt

Jennifer Plankenbühler

Lead Medical PR | Press Officer

E-Mail: jennifer.plankenbuhler@sanitygroup.com | presse@sanitygroup.com

Phone: +49 (0) 173 37 62 845