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Pestizide, Covid-19, Crystal Meth und Kokain: Das versteckt sich in Cannabis vom Schwarzmarkt

Der Gesundheitsschutz von Konsument:innen stellt eines der zentralen Ziele der deutschen Cannabis-Teillegalisierung vom 1. April 2024 dar. Unabhängig von der sicheren Versorgung von Patient:innen, die ärztlich verordnete Cannabispräparate in pharmazeutischer Qualität bereits seit 2017 über Apotheken beziehen können, sollte damit auch Freizeitkonsument:innen der Bezug von Cannabis aus kontrollierter Herkunft ermöglicht werden, beispielsweise aus Eigenanbau, Cannabisclubs sowie potenziell aus lizenzierten Fachgeschäften. Dennoch stammt auch weiterhin der Großteil des in Deutschland konsumierten Cannabis aus dem Schwarzmarkt. 

Wie essenziell die Eindämmung des illegalen Cannabismarktes für den Gesundheitsschutz ist, zeigt nun eine aktuelle Laboranalyse von Schwarzmarktcannabis aus 30 deutschen sowie zehn weiteren
europäischen Städten, darunter Berlin, München, Hamburg, Frankfurt am Main, London und Madrid. Im Rahmen der Studie wurde großflächig untersucht, welche nicht-cannabinoiden Verbindungen in
Straßencannabis enthalten sind. Über einen Aufruf auf der Plattform „Reddit” konnten rund 200 Freiwillige dafür gewonnen werden, ihr über den Schwarzmarkt bezogenes Cannabis mithilfe eines versiegelten Testkits zur Analyse an ein Forschungsteam zu senden. Hierfür sollten sie die Öffnung ihres neu erworbenen Cannabis einschließlich Zeit- und Standortstempel filmen – unter Beachtung strenger Richtlinien, welche die Integrität der Proben sicherstellen sollten.

Nur jede fünfte Probe als „sauber” eingestuft
Nach acht Monaten Arbeit konnten die eingesendeten Proben auf biologische Komponenten wie Bakterien und Viren, Pestizide und andere Drogen getestet werden. Die Ergebnisse waren alarmierend: Von über 300 getesteten Proben wurden nur rund 20 Prozent als „saubere“ Produkte eingestuft. Ein Großteil der übrigen 80 Prozent enthielt beispielsweise Spuren von menschlichen und tierischen Fäkalien, Covid-19- oder Influenzaviren. Ebenso fanden sich Spuren von Kokain, Ketamin, Methamphetamin und MDMA, was Kreuzkontaminationen während des Verpackungsprozesses vermuten lässt. Ebenfalls festgestellte Pestizide, darunter Chlorfenapyr, Trifloxystrobin und Paclobutrazol, sind nicht nur für den menschlichen Verzehr ungeeignet, sondern in der EU sogar teilweise für die landwirtschaftliche Nutzung verboten.

KCanWV: Forderungen nach Forschungsprojekten in Modellregionen werden lauter
„Die Tatsache, dass ein großer Teil der getesteten Proben nicht einfach nur leicht verunreinigt, sondern sogar mit teils extrem gesundheitsgefährdenden Stoffen belastet ist, zeigt uns einmal mehr, wie essenziell die aktive Bekämpfung des Schwarzmarktes für den Gesundheitsschutz von Cannabiskonsument:innen ist“, so Finn Hänsel weiter. „Die Studie unterstreicht den dringenden Bedarf an einem regulierten Verkauf qualitätsgesicherter Cannabisprodukte. Denn um den Verbrauchern einen ausreichenden Zugang zu Cannabis zu ermöglichen, das unter angemessenen Sicherheitsstandards produziert wird, reichen Eigenanbau und Cannabisclubs nicht aus. Es braucht Pilotprojekte zur Abgabe und vor allem zur Beratung zu risikoärmeren Konsumformen durch Fachgeschäfte.”

Unabhängig von der geplanten zweiten Säule des Cannabisgesetzes (CanG), innerhalb derer
Modellregionen mit Fachgeschäften Realität werden sollten, liegt seit April 2024 ein Entwurf des
Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) für eine Verordnung vor, die die
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) als zuständige Behörde für Forschungsvorhaben zu nicht-medizinischen Zwecken festlegt. In Kraft getreten ist diese „Konsumcannabis-Wissenschafts-Zuständigkeitsverordnung“ (KCanWV) jedoch noch nicht. „Das verhindert die Beantragung und Umsetzung dringend benötigter Forschungsprojekte zum kontrollierten Verkauf von Cannabis“, kritisiert Hänsel. Wie dieser funktionieren kann, zeigen Pilotversuche in unmittelbarer Nachbarschaft bereits: „Dank unseres Schweizer Pilotprojektes Grashaus Projects, das wir Ende 2023 gemeinsam mit dem Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung erfolgreich angestoßen haben, stehen wir in den Startlöchern, um auch in Deutschland unseren Teil zu einer wissenschaftlich fundierten Umsetzung der Cannabislegalisierung
beizutragen.”

Detaillierte Ergebnisse zu den gefundenen Verunreinigungen in den Cannabisproben aus den deutschen und europäischen Städten sowie weitere Informationen, unter anderem zur Analysemethodik, finden Sie hier: 

 

 

Über die Sanity Group

Die Sanity Group hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensqualität von Menschen durch den sinnvollen Einsatz von Cannabinoiden und die Nutzung des Endocannabinoidsystems zu verbessern. Im Fokus stehen dabei Arzneimittel und Consumer Goods auf Cannabinoidbasis. Um das volle Potenzial von Cannabis nutzbar zu machen, investiert die Sanity Group in die Grundlagenforschung der Cannabispflanze und ihrer Wirkstoffe sowie in spezifische Anwendungsbereiche. Zur Sanity Group, die 2018 in Berlin gegründet wurde, gehören u. a. Vayamed und avaay Medical (Medizinalcannabis), vaay (Lifestyle) und Grashaus Projects (Genusscannabis Pilotversuch Schweiz). Darüber hinaus ist die Sanity Group auch am Fertigarzneimittelunternehmen Endosane Pharmaceuticals beteiligt. Bei Frankfurt am Main betreibt die Sanity Group zudem einen Logistik- und Verarbeitungsstandort für pharmazeutische Cannabinoiderzeugnisse. Mehr Informationen unter sanitygroup.com/presse.

Pressekontakt

Jennifer Plankenbühler

Lead Medical PR | Press Officer

E-Mail: jennifer.plankenbuhler@sanitygroup.com | presse@sanitygroup.com

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