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Endosane Pharmaceuticals und University of California Irvine vereinbaren Studie zur Erforschung neuer PTBS-Wirkstoffe

Endosane Pharmaceuticals geht einen wichtigen Schritt bei der Umsetzung der Zukunftsvision: Neben der bereits fortgeschrittenen Entwicklung eines cannabinoid-basierten Wirkstoffs zur Behandlung von Schizophrenien untersucht Endosane mit Nachdruck weitere Wirkstoffe des eigenen Portfolios für die Behandlung anderer psychischer Störungen. Im Gegensatz zum potenziellen Schizophrenie-Medikament befindet sich die Entwicklung dieser Wirkstoffe zwar noch in der präklinischen Entwicklung, bereits abgeschlossene Studien an verwandten Molekülen weisen jedoch auf eine klinische Wirksamkeit in der Psychiatrie hin. Die jetzt beginnenden Untersuchungen bilden die Grundlage für eine zügige Weiterentwicklung mit dem Ziel einer raschen Verfügbarkeit der innovativen Substanzen für klinische Prüfungen.

Unterstützung zur Verarbeitung eines Traumas: Neue Wirkstoffe zur Behandlung von PTBS

Posttraumatische Belastungsstörungen stellen eine Gruppe weit verbreiteter psychischer Störungen dar. Die Betroffenen sind nachhaltig in ihrer Lebensführung einschränkt. Für das Auftreten von PTBS ist nach aktuellem Stand der Forschung eine Überlastung der Verarbeitungskapazitäten des Gehirns für die durch das Trauma entstandenen Erinnerungen verantwortlich. 

Wie alle anderen Wirkstoffe des Endosane-Portfolios wirken auch die Moleküle, die nun untersucht werden, über das körpereigene Endocannabinoidsystem. Im Gegensatz zu anderen Wirkstoffen handelt es sich dabei nicht um Cannabinoide, sondern um synthetische Moleküle, die über die Hemmung bestimmter Enzyme die Konzentration der körpereigenen Endocannabinoide verändern. Grundlage der Entwicklung dieser Moleküle sind verschiedene Studien im Bereich der Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Gedächtnisforschung, die einen Zusammenhang zwischen Veränderungen in der Balance des körpereigenen Endocannabinoidsystems und der Fähigkeit zur Verarbeitung von Erinnerungen gezeigt haben. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass durch die gezielte Ansprache dieses Systems die Verarbeitung von Traumata beeinflusst werden kann. Die neuen Wirkstoffe würden dabei nicht primär die sichtbare Symptomatik von PTBS behandeln, wie z. B. Angstzustände, Panikattacken und Schlaflosigkeit, sondern die Verarbeitung der negativen Erinnerungen, also die eigentliche Ursache. 

„Wir sehen die Möglichkeit, mit Hilfe des Endocannabinoidsystems nicht nur die sichtbaren Symptome, sondern vor allem die Ursache selbst adressieren zu können“, sagt Prof. Dr. Markus Leweke, medizinischer Direktor von Endosane. Noch wichtiger sei aber, dass die Nutzung des Endocannabinoidsystems deutlich „sanfter“ in das neurophysiologische Gefüge der Patient:innen eingreife als aktuell verfügbare Medikamente. „Die Chance auf ein erheblich reduziertes Nebenwirkungsprofil ist groß“, so Prof. Dr. Leweke weiter.

Zusammenarbeit mit der University of California Irvine

Dass die anstehenden Studien ausgerechnet an der University of California Irvine durchgeführt werden, ist kein Zufall. Der dort für die Forschung zuständige Prof. Dr. Daniele Piomelli ist ein Pionier auf dem Gebiet der Endocannabinoidsystem-Forschung und die erforschte Wirkstoffklasse sogenannter FAAH-Inhibitoren wurde von ihm mitentwickelt. „Wir freuen uns sehr, dass wir zusammen mit Prof. Dr. Piomelli an der UCI forschen können und sind optimistisch, dass die präklinischen Studien eine klare Indikation hinsichtlich der Wirksamkeit liefern werden. Wenn sich die Annahme bestätigt, werden wir aller Voraussicht nach noch in diesem Jahr eine klinische Phase-I-Studie durchführen können“, erklärt Max Narr, Geschäftsführer von Endosane.


Über Endosane Pharmaceuticals

Die Endosane Pharmaceuticals GmbH, ein Unternehmen des Berliner Health- und Life-Science-Unternehmens Sanity Group und eines internationalen Wissenschaftsteams, entwickelt Fertigarzneimittel zur Behandlung neuropsychiatrischer und psychiatrischer Störungen wie Schizophrenie oder Angststörungen. Zu diesem Zweck erforscht Endosane Pharmaceuticals systematisch das Endocannabinoidsystem auf sein Potenzial zur Modulation des neurophysiologischen Gleichgewichts. Das aktuelle Wirkstoffportfolio enthält Wirkstoffe für die Behandlung verschiedener Indikationen, darunter Schizophrenie, soziale Angststörungen und posttraumatische Belastungsstörungen. Die wissenschaftliche Basis von Endosane Pharmaceuticals legte in jahrelanger Grundlagenforschung ein internationales Team um den renommierten deutschen Neurologen und Psychiater Prof. Dr. F. Markus Leweke (University of Sydney), langjähriger Leiter des Exzellenzzentrums für Psychiatrie- und Psychotherapieforschung am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Sitz des 2020 gegründeten Unternehmens ist Berlin. Weitere Informationen auf www.endosane.com.

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Therapien mit Cannabinoid-Arzneimitteln: Vayamed startet Studie mit der Charité Berlin und der Medizinischen Hochschule Hannover

Die Studie ist eine Initiative der Charité Hochschulambulanz für Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. med. Andreas Michalsen und der Schmerzambulanz der Medizinischen Hochschule Hannover unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Karst. Im Kern der repräsentativen Patientenbefragung steht eine detaillierte Erfassung der Therapien mit Cannabinoidarzneimitteln mittels Fragebögen und qualitativen Interviews in Berlin und Niedersachsen. „Seit der Gesetzesänderung 2017 gab es kaum ernsthaftes Interesse in der Industrie, wissenschaftliche Projekte in diesem Bereich ohne spezifischen Nutzen für einzelne Firmen zu fördern, diese Studie ist deshalb ein wichtiger Schritt“, so der Projektkoordinator PD Dr. Christian Keßler von der Charité Hochschulambulanz für Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin.

Drei zentrale Forschungsfragen

Dabei geht es um drei zentrale Forschungsfragen: Können Patienten*innen identifiziert werden, die besonders von einer Therapie mit Cannabinoidarzneimitteln profitieren? Gibt es diagnosespezifische Unterschiede zwischen Cannabinoidarzneimittel-Therapien bezüglich Lebensqualität und psychosozialer Outcomes? Und gibt es Unterschiede zwischen Patienten*innen, die Therapien mit Monoextrakt-Präparaten, Teil-/Vollspektrumextrakten oder Cannabisblüten erhalten? Neben ausführlichen Informationen zur jeweiligen Grunderkrankung, dem bisherigen Krankheitsverlauf und bisherigen Therapieversuchen werden auch Angaben zum Cannabiskonsum im gesamten Lebensverlauf erfasst sowie Einstellungen und Meinungen zu Cannabinoiden vor der ersten Verschreibung abgefragt.

Verbesserung der aktuellen Evidenzlage

Hintergrund der gemeinsamen Studie ist die Verbesserung der aktuellen Evidenzlage bei Therapien mit Cannabinoidarzneimitteln. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte erhält im Rahmen einer Begleiterhebung kontinuierlich Daten zu gesetzlich versicherten Cannabinoid-Patienten*innen und deren Krankheitsverläufen von den verschreibenden Ärzte*innen. Die Begleiterhebung leistet zwar ein genaues Monitoring der Cannabinoidverordnung zu Häufigkeit und Verschreibungsgrund, eine tiefergehende diagnosespezifische Exploration von Krankheitsschwere und Verlauf sowie die Auswirkung der Cannabinoidverordnung hierauf erlaubt sie jedoch nur teilweise. Auf Grundlage der vorhandenen Daten erscheint eine weiterführende und präzisere Differenzierung nach Grunderkrankung, krankheitsbedingten Einschränkungen und den resultierenden gesundheitlichen und psychosozialen Folgen sinnvoll. „Wir möchten mit unserer Studie dazu beitragen, die Evidenzlange zu Therapien mit Cannabisarzneimitteln zu verbessern“, sagt Prof. Andreas Michalsen, Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin. 

 

Über die Vayamed GmbH
Das pharmazeutische Unternehmen Vayamed GmbH ist spezialisiert auf die Entwicklung und den Vertrieb innovativer Arzneimittel auf Cannabinoidbasis für den europäischen Markt und setzt sich als verlässlicher Anbieter dafür ein, Medizinalcannabis für Ärzte*innen, Apotheker*innen und Patienten*innen flächendeckend zugänglich zu machen. Dafür arbeitet Vayamed mit einem etablierten Netzwerk aus internationalen Partnern zusammen. Muttergesellschaft des 2018 gegründeten Berliner Unternehmens ist die Sanity Group GmbH, ein Cannabis-Unternehmen mit Sitz in Berlin, das sich der medizinischen und gesundheitlichen Nutzung von Cannabinoiden verschrieben hat. Weitere Informationen unter www.vayamed.com.

Über die Charité Universitätsmedizin Berlin
Die Charité Universitätsmedizin Berlin ist eines der größten Universitätskliniken Europas und eine der forschungsintensivsten medizinischen Einrichtungen weltweit. Von 2012 bis 2019 wurde sie als beste von mehr als 1000 Kliniken in Deutschland eingestuft. Im Jahr 2019 stufte Newsweek die Charité als fünftbestes Krankenhaus der Welt und als Nummer eins in Europa ein. Mehr als die Hälfte aller deutschen Nobelpreisträger für Medizin haben an der Charité gearbeitet.

Über die Medizinische Hochschule Hannover
Das Klinikum der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ist ein Krankenhaus der Maximalversorgung mit einem überregionalen Einzugsbereich. An der Hochschule werden Medizin, Zahnmedizin, Biochemie, Biomedizin, Hebammenwissenschaft und Gesundheitswissenschaften unterrichtet. Die Forschungsschwerpunkte sind Transplantations- und Stammzellforschung/Regenerative Medizin, Infektions- und Immunitätsforschung sowie Biomedizinische Technik und Implantatforschung.